Gutachter prüfte die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr

Während der jüngsten Gemeinderatssitzung, und danach im Kreis der Löschbezirksführer, stellte Dr. Roland Demke das Ergebnis der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes für die Gemeinde Nohfelden vor. Auf Grundlage der erhobenen Daten der Jahre 2018 bis 2023 analysierte der Gutachter den Ist-Zustand der Freiwilligen Feuerwehr. Diesem stellte er die Soll-Werte gegenüber. Fazit: Die Feuerwehr ist zwar personell und materiell gut aufgestellt, dennoch gibt es aber auch Verbesserungsbedarf. Wie sich die Nohfeldener Wehr in den vergangenen sechs Jahren entwickelt hat und welche Hausaufgaben die Gemeinde für die kommenden Jahre zu erledigen hat, ist in dem 120 Seiten umfassenden Gutachten niedergeschrieben.

Wesentliche bauliche Veränderungen mit Auswirkung auf das Gefährdungspotential gab es im Betrachtungszeitraum keine. Hier sind lediglich eine Produktions- und Lagerhalle im Gewerbegebiet Dommersbach, die Erweiterung der Grundschule in Sötern sowie der Neubau eines Seniorenzentrums in Neunkirchen/Nahe aufzuführen, die allesamt mit Anlagen zur Brandfrüherkennung ausgestattet sind. Stattdessen gab es aber viele Beschaffungen, die zur Modernisierung der Ausstattung der Feuerwehr beigetragen haben. Hierzu zählen unter anderem ein Kommandowagen, mehrere Tragkraftspritzen, ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, zwei Mannschaftstransportfahrzeuge, ein Bootsanhänger sowie ein Wechselladerfahrzeug mit drei Abrollbehältern. Somit verfügt die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Nohfelden derzeit, verteilt auf zehn Löschbezirke, über 26 Einsatzfahrzeuge, zwei Boote, drei Abrollbehälter und sechs Anhänger mit diversen Gerätschaften.

318 Frauen und Männer verrichten den Einsatzdienst (plus zwei). Lediglich noch 112 Mädchen und Jungen engagieren sich in der Jugendfeuerwehr (minus 19), was auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Die Anzahl der weiblichen Mitglieder hat sich erfreulicherweise in beiden Abteilungen erhöht. Als Maßnahme zur Mitgliedergewinnung und Förderung der Brandschutzerziehung wird seit einigen Jahren eine Feuerwehr-AG an der Grundschule angeboten, die regen Zuspruch findet.

Das Einsatzaufkommen ist auf durchschnittlich 90 Schadensereignisse pro Jahr gestiegen (plus zehn). Die meisten Unglücksfälle ereigneten sich in Bosen-Eckelhausen, die wenigsten in Mosberg-Richweiler. Aufgrund der stetigen Zunahme von Extremwetterereignissen sollten zusätzliche Materialien für einen mobilen Hochwasserschutz und Handwerkzeuge für die Vegetationsbrandbekämpfung vorgehalten werden. Da es hierfür jedoch an Lagerflächen fehlt, sieht der Leitende Branddirektor a. D. den größten Handlungsbedarf im Bereich der Feuerwehrgerätehäuser. Je ein Ersatzneubau für den künftigen Löschbezirk Obere Nahe (geplanter Zusammenschluss der Löschbezirke Neunkirchen/Nahe und Selbach), den Löschbezirk Mitte und den Löschbezirk Nohfelden sowie die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Wolfersweiler sind notwendig, um die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Ebenfalls Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben sowohl die geringe Tagesverfügbarkeit einzelner Löschbezirke als auch die derzeitige Anzahl der tauglichen Atemschutzgeräteträger. Hier sieht der Gutachter ebenfalls akuten Handlungsbedarf, um in allen Ortsteilen die Schutzziele erreichen und somit die Menschenrettung bei Wohnungsbränden sowie Verkehrsunfällen sicherstellen zu können. Der Bedarfs- und Entwicklungsplan empfiehlt daher neue Anreize zu schaffen, um die Attraktivität des ehrenamtlichen Engagements zu steigern und weitere Mitglieder zu gewinnen, damit diesem negativen Trend entgegengewirkt werden kann. Zur Entlastung des Ehrenamts sei zusätzlich auch die Einstellung von zwei hauptamtlichen Gerätewarten denkbar.