Holzhackschnitzelheizung für den Bauhof Türkismühle
Die Arbeit des ersten saarländischen Kommunalen Energie-Effizienz-Netzwerks (KEEN) im St. Wendeler Land trägt nach rund zwei Jahren intensiver Vorbereitungszeit nunmehr Früchte: Erste Projekte zur Hebung von Effizienz-Potentialen in den Kommunen sind in der Planung bzw. konkreten Umsetzung. Dazu zählen allen voran die Umstellung alter Heizungsanlagen auf Holzhackschnitzelbefeuerung und der Austausch konventioneller Beleuchtung gegen LED sowohl in kommunalen Liegenschaften als auch in der Straßenbeleuchtung. Ziel der Netzwerkpartner ist es, in kommunalen Gebäuden und der Infrastruktur insgesamt zwischen fünf und zehn Prozent Wärme und Strom einzusparen. Mit den geplanten CO2-Einsparungen will das St. Wendeler Land seinem ehrgeizigen Klimaziel, bis 2050 Null-Emissionslandkreis zu werden, sprich den Energiebedarf CO2-neutral zu gestalten, wieder ein Stück näherkommen. Bund und Land unterstützen dabei mit attraktiven Förderungen für Projekte in Höhe von bis zu rund 70 Prozent.
Ein konkretes Projekt ist die Umstellung der Ölheizung des Bauhofs der Gemeinde Nohfelden auf eine Befeuerungsanlage mit Holzhackschnitzel. Der Gemeinderat gab Mitte September endgültig grünes Licht und beauftragte FAMIS mit den Planungsarbeiten. Bis zur Heizperiode 2021 sollen der Bauhof im Ortsteil Türkismühle und das gegenüberliegende Gebäude, das umgebaut und künftig zehn Sozialwohnungen Platz bietet, eine nachhaltige Wärmeversorgung bekommen.
Die beiden in die Jahre gekommenen Heizungsanlagen verbrauchen durchschnittlich je 10.000 Liter Heizöl jährlich. Die Umstellung auf Holzhackschnitzel bzw. Pellets spart der Umwelt knapp 60 Tonnen CO2 im Jahr. Die neue Anlage wird direkt neben das künftige Wohngebäude gebaut; der Bauhof mit einer Nahwärmeleitung verbunden. Die Anlage hat eine thermische Leistung von rund 110 kW. Die Holzhackschnitzel stammen aus der Region, davon rund ein Drittel aus gemeindeeigenem Holzbestand. Die Heizungsanlage samt Nahwärmeversorgung wird von Vornherein so konzipiert, dass weitere in der Nähe liegende Gebäude auf Wunsch zu einem späteren Zeitpunkt angeschlossen werden können. Den Betrieb der Heizung übernimmt wie bisher auch der Bauhof selbst.
Auf dem Dach des Bauhofgebäudes befindet sich außerdem eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung.
Gefördert wird das Gesamtprojekt zum einen über das Marktanreizprogramm des Bundes „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ und zum anderen über „ZEP kommunal“ vom Land.