Infostelle Konfliktbeilegung
„Gradseläätz“ ist ein Ausdruck im Saarland, der so viel bedeutet wie: „jetzt erst recht“. Der Begriff wird oft verwendet, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen und uns stur stellen. Vielleicht wurden wir tatsächlich ungerecht behandelt oder wir täuschen uns durch unsere Sichtweise und empfinden es nur so.
Wie auch immer die Konfliktsituation aussieht, das Gefühl, nicht nachgeben zu wollen, kennt wohl jeder von uns. Wir wollen Recht behalten, obwohl wir insgeheim oft wissen, dass uns das überhaupt nichts bringt, außer falschem Stolz nachzugeben. Falls wir doch zum Reden bereit wären, dann aber nur, wenn die andere Person sich zuerst entschuldigt und auf uns zukommt. Schließlich sind wir nicht schuld an der Auseinandersetzung. Warum sollten wir dann den ersten Schritt unternehmen? Wie stehen wir denn dann da? Wenn sich das herumspricht, dass wir immer klein beigeben, kann ja jeder alles mit uns machen, oder?
Wir haben etliche Glaubenssätze dieser Art in uns verankert. Aber stimmen die denn wirklich? Sind denn nicht diejenigen, die über ihren eigenen Schatten springen können, unsere heimlichen Helden? Zeigt es nicht Größe, wenn wir eigentlich im Recht sind und trotzdem den ersten Schritt machen? Mahatma Ghandi hat einmal gesagt: „Auge um Auge – und die ganze Welt wird blind sein.“ und „Der Schwache kann nicht verzeihen – Verzeihen ist eine Eigenschaft der Starken.“. Er war ein großes Vorbild in Sachen Friedensbewegung, ein außergewöhnlicher Mensch! Nun sollten wir uns nicht damit vergleichen oder uns grämen, wenn wir nicht ganz so großherzig sind. Dennoch können wir uns selbst hinterfragen: was bringt es mir denn, wenn ich „Recht habe“? Versäume ich nicht vielleicht die Chance auf mehr Glück und bessere Beziehungen in meinem Leben? Lohnt es sich wirklich, hart auf der eigenen Position zu beharren, oder könnte ein guter Konsens vieles einfacher machen?
Das sind alles Fragen, die jeder für sich selbst beantworten darf. Wer sich dafür entscheidet, für Frieden und Miteinander loszugehen, muss das allerdings nicht allein machen. Dafür gibt es zum Beispiel Mediatoren, die dafür sorgen, dass eine Aussprache konstruktiv abläuft und bestmögliche Konfliktlösungen erreicht werden. Hierbei stehen immer die Bedürfnisse und Interessen beider Parteien im Vordergrund, so dass niemand fürchten muss „zu kurz zu kommen“.
Wie das bei einer Mediation funktionieren kann, erklären wir von der Deutschen Stiftung Mediation ihnen sehr gerne. Kommen sie doch mal vorbei bei unserer „Infostelle Konfliktbeilegung“ und erfahren ganz unverbindlich, welche Möglichkeiten Mediation bieten kann.
Der nächste Termin dazu ist am 10.03.2022 im Rathaus Nohfelden.
Ansprechpartner seitens der Deutschen Stiftung Mediation ist der Repräsentant des Saarlandes, Herr Fred Gerber. Eine vorherige Terminvereinbarung unter der Tel-Nr.: 06852 885-109 bei Herrn Backes, Gemeinde Nohfelden ist erforderlich.
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